Der Ortsteil Jersbek, der zur Abgrenzung zu unserer gleichnamigen Großgemeinde oft auch „Alt – Jersbek“ genannt wird, wurde zum ersten mal in einer Urkunde vom 7. Juni 1310 erwähnt – als das zu diesem Zeitpunkt im Aufbau begriffene Dorf Yrekesbeke.
Es ist anzunehmen, daß das Dorf, welches später zum Gut Borstel gehörte, im Laufe der nächsten ein bis zwei Jahrhunderte wieder verlassen wurde. Bis auf das Jahr 1547 läßt sich allerdings ein Adelssitz in Jersbek zurückverfolgen und Jersbek wurde aufgrund der Erbteilung von Borstel im Jahre 1588 selbständiges Gut. Nachdem der Gutsbesitzer Paschen von Cossel im Jahre 1784 die Bauern der umliegenden Dörfer aus der Leibeigenschaft entließ, erfolgte eine planmäßige Besiedlung Jersbeks in weitläufig verstreuter Anordnung. Die zunächst sehr hohen Abgaben an den Gutsbesitzer führten allerdings zum Ruin einiger Höfe nach nur wenigen Jahren.
Am Anfang des 19. Jahrhunderts waren 55 Familien in Jersbek ansässig, auch zahlreiche handwerkliche Betriebe entstanden in dieser Zeit. Die Herrschaft des Gutsbesitzers über die Jersbeker Bevölkerung endete 1867 nach dem Deutsch – Dänischen Krieg, Jersbek war von da an als Landgemeinde organisiert, wobei allerdings ein Ortsmittelpunkt wegen der weitläufigen Verteilung der Höfe fehlte. Das Dorf Jersbek, das von 1889 bis 1947 mit einigen umliegenden Gemeinden den Amtsbezirk Jersbek bildete, behielt auch lange nach dem zweiten Weltkrieg noch seinen landwirschaftlichen Charakter. Im Jahre 1950 wurde der größte Teil des Landes, das noch zum Gut gehörte, abgegeben und auch die neuen Siedlerstellen waren landwirtschaftlich ausgerichtet. Unmittelbar nach dem Krieg blieb auch Jersbek der Zustrom vieler Flüchtlinge aus dem Osten nicht erspart, wobei die meisten im Zuge einer Umsiedlungsaktion der Bundesregierung in den 1950´er Jahren letztendlich in anderen Teilen Deutschlands ihre neue Heimat fanden.
In den 1960´er Jahren entstanden neue Wohnhäuser entlang der Langen Reihe und es wurde das Neubaugebiet „Soltenbek“ erschlossen. In den 1990´er Jahren entstand dann noch das Neubaugebiet „Isenbek“.